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Wer nimmt am Compliance-Markt teil?
- Emissionsreduzierer: Dies sind in der Regel großindustrielle Unternehmen und Stromproduzenten, die bedeutende Quellen von Treibhausgasemissionen sind. Diese Konzerne müssen entweder ihre Emissionen reduzieren, um unter der Obergrenze zu bleiben, oder zusätzliche Zertifikate kaufen, um ihre Emissionen abzudecken.
- Händler und Investoren: Der Markt umfasst auch Händler und Investoren, die am Kauf und Verkauf von Emissionszertifikaten mitwirken. Diese Teilnehmer können Finanzinstitutionen, Investmentfonds und spezialisierte Handelsfirmen sein. Sie spielen eine entscheidende Rolle auf dem Markt, indem sie Liquidität bereitstellen, die Preisfindung ermöglichen und die effiziente Zuteilung von Zertifikaten erleichtern.
Unterschied zwischen Compliance und freiwilligen Märkten
Im Gegensatz zum freiwilligen Markt, bei dem die Teilnahme durch Unternehmensvorgaben bestimmt wird, ist der Compliance-Markt reguliert und verpflichtend. Unternehmen auf dem Compliance-Markt sind gesetzlich verpflichtet, sich an Emissionsgrenzen zu halten, wobei Nichtbefolgung rechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Im Gegensatz dazu wird der freiwillige Markt von Marktdynamiken und individuellen Unternehmenszielen geleitet, wobei der Schwerpunkt auf Umweltverantwortung und Markenreputation liegt.
Wie der Compliance-Kohlenstoffmarkt funktioniert
In der EU arbeitet das Europäische Emissionshandelssystem (EU ETS) nach dem Prinzip der Obergrenze und des Handels über einen Kohlenstoffmarkt. Dieses System legt eine Gesamtemissionsgrenze fest, die im Laufe der Zeit schrittweise gesenkt wird. Es ermöglicht den Handel mit Emissionszertifikaten, fördert die Reduzierung von Emissionen und die Innovation in grüne Technologien, da es Unternehmen monetäre Anreize bietet, ihre eigenen Emissionen zu senken, um ihre ungenutzten Emissions-Zertifikate an andere Unternehmen und Händler verkaufen zu können.
Regulierung des Compliance-Marktes in der EU
- Das EU-ETS wurde 2005 eingeführt und arbeitet in verschiedenen Handelsphasen. Das System befindet sich derzeit in seiner vierten Phase, die von 2021 bis 2030 läuft. Die gesetzliche Grundlage dafür finden Sie in der ETS-Richtlinie.
- Um das System in Einklang mit den allgemeinen EU-Klimazielen zu halten, wird die EU-ETS-Gesetzgebung regelmäßig überarbeitet, wobei die jüngste Überarbeitung 2021 stattfand, um sie mit dem europäischen Green Deal abzustimmen.
- Das Emissionslimit, das vom EU-ETS abgedeckt wird, soll bis 2030 auf 62% des Niveaus von 2005 gesenkt werden.
- Im Jahr 2021 präsentierte die Europäische Kommission das Fit for 55-Paket, das eine Reform der EU-Politik in Bezug auf Klima und Energie, einschließlich des EU-ETS, beabsichtigt. Die ETS-bezogenen Vorschläge wurden vom Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten im Rat der EU im Juni 2023 angenommen und sind nun Teil der EU-Klimaregelung.